Sulzerareal Werk 3

Obwohl das zu bebauende Grundstück sehr tief ist und zwei völlig unterschiedliche Massstäbe und Bebauungsmuster die Ränder entlang der Zürcher- und der Schlosshofstrasse definieren, wird das Areal als eine zusammenhängende Insel verstanden.

Da die Grenze zur kleinteiligen Struktur im Norden durch die ansteigende Strasse klar artikuliert ist, erübrigt sich eine typologische Schichtung zwischen dieser Strasse und der Verkehrsachse im Süden. Der zentrale Raum zwischen den drei Baukörpern vermittelt topografisch zwischen den angrenzenden Terrains, in Bezug auf die Höhe soll sich die Füllung des Grundstückes an den Nachbarn orientieren. Das Gebäudeensemble setzt sich durch die geschlossene Anordnung seiner drei Baukörper und einer einheitlichen Gestaltung der Fassaden klar von seinem direkten, heterogenen Umfeld ab. Von Aussen als Blockrand erlebbar, wird im Innern die strenge Linienführung mit Hilfe von Abwinklungen der Baukörper und Ausrundungen der Ecken gänzlich aufgelöst. Dabei entstehen drei Hofräume, die fliessend ineinander übergehen. Trotz der relativ hohen Dichte profitierendie fliessenden Wohnungen von mehrseitigen Orientierungen und differenzierten Ausblicken.

Ein Materialwechsel im Bodenbelag verstärkt die äussere und innere Welt der Bebauung. Die drei Gebäude werden auf eine Platzplatte aus Ortbeton gestellt, welche die äussere Bebauungskante nachzeichnet. Die Platzplatte beginnt an der Zürcherstrasse, taucht unter dem Frontgebäude durch und faltet sich, die Geometrie der Architektur weiterspielend, zur Schlosshofstrasse auf. Grosszügige Treppen- und Rampenfigurenüberwinden die drei Niveausprünge spielerisch und bilden die einzelnen Hofebenen aus. In die drei Höfe sind grossflächigeKiesfelder eingeschrieben. Fiederblättrige Bäume (z.B. Robinien, Gleditschien und Eschen) bilden ein lichtes, hellgrünes Laubdach über den Aufenthaltsbereichen mit Spiel- und Sitzgelegenheiten für die Bewohner. Durch die Erschliessung der Wohngebäude über die Höfe werden diese zu Empfangsräumen und bilden die Adresse der Bebauung. Mit einem äusseren Heckenrahmen sind sie vom öffentlichen Durchgangsbereich weggerückt. Durch die Erdgeschossnutzungen des Frontgebäudes und den Sockel-Nutzungen der Flügelgebäude wird die Öffentlichkeit unter dem Frontgebäude bis in den unteren Hof hineingeführt.

Die Anbindungen der umgebenden Quartiere sind durch zwei vorbeiführende Fusswege von der Zürcherstrasse zur Schlosshofstrasse gewährleistet. Begleitet werden sie von einer teilweise schon bestehenden Lindenreihe. Über den unteren Hof ist die Erschliessungsstrasse mit der Oberen Schöntalstrasse verbunden.

Kategorien
Städtebau
Auftragsart
Wettbewerb
Jahr
2009
Adresse
8400 Winterthur
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