Verbindungsgalerie Pilatus

Das Hauptanliegen der neuen Intervention auf dem Pilatus besteht in der wettersicheren Verbindung der beiden bestehenden Hotels, kombiniert mit zusätzlichen Nutzungen und einer Openair-Aussichtsterrasse. Unser Eingriff versteht sich nicht als Annexbau des Bellevues mit einer funktionalen Verbindung zum Kulm, sondern als Verbindungsbauwerk, welches die heterogene Anlage zu einer baulichen Einheit zusammenführt.

Auf der einen Seite erfüllt der Entwurf die geforderten direkten Verbindungen der einzelnen Berei- che, auf der anderen Seite will er mehr: Der Besucher soll auf einen spannenden Parcours mitgenommen werden, auf welchem die attraktiven Bezüge in die umgebende Landschaft verschiedenartig inszeniert werden.So besteht zum Beispiel weiterhin eine direkte Verbindung von der Ankunftshalle auf die Terrasse, der viel erlebnisreichere Weg führt aber entlang der Shops und panoramaartigen Ausblicken in die Natur durch die gedeckte Galerie zum eigentlichen Schwerpunkt der Anlage, von wo eine grosse Freitreppe auf die neue Terrasse führt. Alle Wege treffen sich an dieser Nahtstelle: die geschützte oder die offene Verbindung zum Kulm, der Weg zur Felsengalerie oder die Treppe zur kleinen Arena. Grosse schiebbare Wände ermöglichen verschiedene Szenarien der Wegführung, sodass zum Beispiel im Winter der Durchgang Bellevue-Kulm durchgehend geschützt und im Sommer die Verbindung der beiden grossen Terrassen offen sein kann.

Die beiden Anschlüsse an die bestehenden Hotels sowie die Richtung des Weges zur Felsengalerie und zum Oberhaupt sowie die Idee des durchgehenden Parcours bestimmen die architektonische Form des Verbindungsbaues. Die Auskragung der Galerie verstärkt das Gefühl des Schwebens über Landschaft.

Die bestehende Rampe im Bereich des Forums Kulm wird aufgefüllt und durch eine neue Treppe in deren Spur ersetzt. Dieser schmälere Teil der Verbindungsgalerie kann auch als Foyer für den Queen Viktoria Saal oder das Auditorium dienen.

Um die Nutzungsflexibilität der neuen Openair-Aussichtsterrasse nicht einzuschränken werden die Gastroelemente als mobile Körper konzipiert. Aus demselben Grund würden wir den Lift im Gastrobereich der Galerie nicht auf die Terrasse führen. Wenn die beiden Lifte (bestehender Lift Bellevue und Warenlift Oberhaupt) den Anforderungen nicht genügen, bleibt die Option, ihn bis auf die Openair-Terrasse zu bauen.

Stahlstützen, -träger in Kombination mit einer Betonverbunddecke sind in Bezug auf Gewicht, Transport und Bauzeit die geeigneten Materialien und lassen aufwendige Abfangungen im Untergeschoss aus. Die verglasten Flächen der Fassaden sind mit 3-fach Isolierverglasungen, die übrigen opaken Flächen mit einer Dämmung und hinterlüfteten Metallverkleidung versehen.

Um die Idee der Verbindung noch weiter zu stricken, sollen die Blechverkleidungen der Körper in der Galerie Ornamente erhalten, welche sich auf die Holzelemente in der Station in Alpnach beziehen.

Kategorien
Hotellerie
Auftragsart
Wettbewerb
Jahr
2008
Adresse
6053 Pilatus
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